Geschichte


Aus der Geschichte des Schützenvereins Derendingen e.V.

Der Ursprung des heutigen Schützenvereins geht auf die 1913 gegründeten Vereine "Sportschützen Deren­dingen" und "Kyffhäuserbund Derendingen" zurück. Der Kyffhäuserbund wurde 1910 von deut­schen ehemaligen Soldaten gegründet. Schützengesellschaften und –gilden gehen aus einer Organi­sation von Bürgern aus dem Mittelalter hervor. Damals übten sie sich im Schie­ßen mit der Armbrust, um die Stadt verteidigen zu können.

Daraus entstanden die Schützenvereine, die das Schießen als Sport betreiben. Leider gibt es hierzu keinerlei Quellen und fast keine münd­lichen Überlieferungen.

Das Schützenhaus im Bengertle stammt wohl aus die­ser Gründerzeit. Dies wurde inzwischen mehrfach um­ge­baut und stark erweitert.
Schützenhaus Derendingen

 

Auch ist ein größerer zeitlicher Sprung von der Gründung 1913 bis zum Jahre 1954 zu machen, denn dieser Zeitraum mit den beiden Weltkriegen schränkte die Vereinsaktivitäten von Schützenvereinen stark ein.

Dieser Bericht beginnt im Wesentlichen mit der Wiedergründung des "Schützenvereins Derendingen e.V." im Jahr 1954.

Nicht nur in Derendingen war nach dem 2. Weltkrieg jeglicher Besitz von Waffen durch die Besatzung untersagt.

Dennoch trafen sich am 17. Juli 1954 im Gasthaus "Löwen" in Derendingen die u. a. Gründungsmitglieder Willi Dieter, Karl Dobler, Fritz Jetter, Eugen Rümmele, Hans Götzendörfer, Fritz Lang, Helmut Karrer, Fritz Höflich und Norbert Höll um die Neugründung des Schützenvereins zu beschließen. Die, zum Teil durch die Regierung vorgegebene Satzung, wurde aufgestellt. Zum 1. Vorstand (1954-1955) wurde Eugen Rümmele gewählt. Die Nachfolger als Vorsitzende waren Karl Dobler (1955-1961), Karl Scheufele (1961-1962), Linus Vogt (1962-1970), Eugen Diebold (1970-71), Günther Preuss (1971-1978), Erich Günther (1978-1982), Helmut Kost (1982-2006) und seit 2006 begleitet Oberschützenmeister Jörg Krauß dieses Amt.
                                                                                                                von links: Fritz Höflich, Fritz Jetter und Hans Götzendörfer
Da das alte Schützenhaus noch von der französischen Besatzung beschlagnahmt war, wurde zu Beginn der Vereinsaktivitäten in der Kegelbahn des Gasthauses Löwen mit Luftgewehr geschossen.
Gleichzeitig zum Bau der Pistolenstände wurde das Vereins­heim in der Waldstraße erweitert. Dort saßen nach anstrengenden Trainingseinheiten die Schützen mit den Jägern einheitlich am Stammtisch und so manche wilde Ge­schichte wird heute noch am selben Tisch von den langjährigen Mitgliedern und Gästen erzählt.

Als die Gaststube noch mit einem Ofen geheizt wurde und der Rauchabzug einmal nicht funktionierte (das Atmen fiel schon schwer), schoss man kurzerhand Löcher in die damals einstöckige Gaststube, damit der Rauch abziehen und die gesellige Runde an diesem Abend noch lange beieinander sitzen konnte.
 Nach Freigabe des Schützenhauses im Herbst 1954 konnte mit der Instandsetzung der Schießbahnen begonnen werden. Dazu musste die eingefallene und halb zugeschüttete Zeigerdeckung ausgebaut werden. Bald konnte auf vier Bahnen mit dem Kleinkalibergewehr geschossen werden. Zu den damals aktuellsten Schießautomaten kam man nur dadurch, dass eine Geldsammlung durchgeführt wurde. Somit war man auch auf dem neuesten Stand der Schussanzeige. Das bestehende Schützenhaus wurde den Ansprüchen bald nicht mehr gerecht. So entschloss man sich unter Leitung des Vorstandes Karl Dobler zum Neubau des jetzigen Schützenhauses im Jahr 1956. Neben den vorhandenen KK-Bahnen wurden noch 15 Luftgewehrstände errichtet. In dieser Zeit führte der Verein das Wanderpo­ka­lschießen für die Derendinger Vereine ein.

Nach und nach kam Interesse für Pistolenbahnen auf. Da im Kreis Tübingen keine Übungs- bzw. Trainingsmöglichkeiten für Pistolenschützen vorhanden waren, entschloss sich der Schützenverein Derendingen sieben 25-Meter Bahnen für Pistolenschützen zu errichten. Diese wurden 1972 in Betrieb genommen und noch heute von den Pistolenmannschaften regelmäßig genutzt.

Die hohen Kosten für den aufwendigen Bau wurden auch durch den Verkauf von mehreren tausend Streichholzbriefchen zum Preis von 50 Pfennig aufgebracht.
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